Montag, 24.07.06

 

Und – wie dem weitgekommenen Leser bereits aufgefallen ist – 7:00 Uhr und der Wecker klingelt erbarmungslos alle Träume fort.

 

Heute geht’s nach Edinburgh. Das Castle ansehen und die Stadt unsicher machen. Nach einem ausgiebigen Frühstück besteigen fünf Leute den Ford Focus und auf geht’s nach Edinburgh. Wir parken ziemlich außerhalb und müssen noch eine Weile laufen. Das der Tag noch wärmer werden soll sieht man schon um diese relativ frühen Tagesstunden.

In dem Gefühl bestätigt, dass wir Edinburgh diesmal vom hinteren Ende aus zäumen, kommen wir an alten, mir unbekannten und wunderschönen Gebäuden vorbei, die eingehend bestaunt und untersucht werden.

Immer weiter gelangen wir in die Nähe des Castles. Gehen vorüber an Geschäftsmeilen und Einkaufsmöglichkeiten nach Einkaufsmöglichkeiten reihen sich aneinander und bieten eine große Auswahl für den ehrgeizigen Shopper.

Mittlerweile erkennt man das Castle aus der Nähe sehen. Es thront stolz auf einem großen Mountain. Dort wurde man bestimmt schon des Feindes ansichtig der mittwochs unterwegs war um sonntags ans Tor zu klopfen.

 

Bald gelangten wir an einer steinernen Treppe an, die kein Ende nach oben zu nehmen schien. Doch von dieser Tatsache ließen wir uns nicht abschrecken und stapften unerschrocken Stufe um Stufe erklimmend voran. Zu unserer großen Überraschung jedoch nahm die Treppe sehr wohl ein Ende und im Kopf meines Vater reifte die Idee, den Rest des Hangs zum Castle hochzuklettern. So erklommen wir den recht steilen Hang und hievten uns an Grashalmen nach oben. Endlich oben angekommen kam uns ein großer Schwall Menschen entgegen. Man tummelte sich zum Eingang des Castles als gäbe es etwas umsonst. Um uns herum wurde zeitgleich eine riesige Sitzkulisse errichtet. Irgendetwas Großes sollte wohl an diesem Abend stattfinden.

 

Nach einer halbstündigen Wartezeit auf Eintrittskarten gehörten wir endlich zu den vielen Privilegierten, die das Castle besichtigen durften.

Die Menschheit bewegte sich in Herden voran und erkundete alles was es zu erkunden gab.

Pünktlich um 13:00 Uhr schottischer Zeit gab es tausende von himmelwärts gerichteten Fotos mehr, die wieder ein Mal von dem großen Knall der Kanone und erschrockenen Menschen berichteten. Selbst dieser Attraktion schon diverse Mal beigewohnt zu haben und sich darauf vorzubereiten bringt nichts, man ist jedes Mal aufs Neue erschrocken.

Um 14:00 Uhr wohnen wir einer Vorführung bei, die sich zum letzten Mal vor fünf Jahren doch stark gewandelt hat. Diesmal stehen alle und lauschen gebannt einem Mann in den traditionellen Gewändern eines Castlebewohners des alten Jahrhunderts. Er erzählt von Königen und Rittern, die so manch eine ruhmreiche Tat in der schottischen Geschichte begangen haben.

Nachdem unsere Schuhsohlen qualmten und die Treppen des Castles um ein weniges mehr zerlatscht worden sind begeben wir uns auf einen Stadtrundgang. Kommen vorüber an einem riesigen Platz, auf dem ein Museum steht, das bestückt ist mit Kühen in allen Farbvariationen. Eine große Künstlerausstellung.

 

Julia und Ich entdecken ein großes Monument und machen uns zu zweit, weil der Rest der Herde keine Lust dazu verspürt 287 Stufen hoch zu keuchen, auf den Weg zur Spitze des „Scott Monuments“. Es bietet einen fabelhaften Blick auf die Stadt, seine Bewohner, das städtische Leben und sogar das Meer kann man erahnen.

287 Stufen tiefer beobachten wir die Menschen um uns herum, sie sind genauso seltsam wie jedes andere Erdenvölkchen. Wir sitzen in einer Art eigens für Fußgänger angelegtem kl. Park, neben dem eigentlichen großen Park. Hier zu studieren macht bestimmt ungeheuer viel Spaß, denke ich so bei mir.

 

Papa, Helga und Benjamin kehren wieder mit einer neuen Idee. Auf zum Marsfeld! Und wieder gilt es unzählige Treppenstufen zu bezwingen. Röchelnd, wie ein asthmatisches Pferd gelangen wir oben an und erkunden das neue Gebiet, welches von römischer Herrschaft bzw, Bewohnerschaft oder Schaffen zeugt. Ein großer Stein mit lateinischen Inschriften eingemeißelt und ein großer Säulenbogen sind vorzufinden und DAS MEER! Direkt unter uns liegt ein Industrieteil der Stadt und danach kommt das Meer. Auf unserer Anhöhe suchen wir uns eine Bank und genießen den weiten Blick.

Der Wunsch wird geäußert morgen ans Meer zu fahren.

 

Und wir machen uns auf den Weg gen Auto, der einem Marathon gleichkommt. Unterwegs gibt’s einen Boxenstop in einem Supermarkt. Die Tanks sind leer.

 

Zurück bei Frances stoßen Papa und Helga auf ein zweijähriges Jubiläum an. PROST!

  



16.08.2007 Herbert Framke Startseite               
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