Sonntag, 23.07.06

 

7:00 Uhr und der Wecker klingelt unerbittlich und mahnend sofort unter die Dusche zu springen.

 

Heute werden wir Nessi besuchen fahren. Das bedeutet ordentlich frühstücken und eine lange Autofahrt hinter sich zu bringen, die nicht sonderlich glatt abgelaufen ist, da Benjamin die Fahrt ordentlich auf den Magen geschlagen ist. Am Ende jedoch brachte eine Umquartierung seiner Person auf den Beifahrersitz Ruhe in seinen Magen. Wir fuhren durch die Highlands und der Nebel verschlang die Spitzen der Mountains. Massive Felswände, Schafe, grüne Wälder und riesige Wiesen begleiteten uns auf unserem Weg zu Nessis Seehaus. Zwischendrin bricht die Sonne durch die Wolken und beleuchtet die gigantische Landschaft.

 

Nach einer vierstündigen Autofahrt kommen wir an. Froh uns bewegen zu können laufen wir ans Loch Ness. Es ist ein riesiger See, umrahmt von bewaldeten Mountains und verziert mit weißen Segelbötchen und Möwen. Die Sonne scheint und Wolken jagen über den Himmel. Ein weitere gigantischer, imposanten und wunderschöner Ort in Schottland. Es gibt sogar einige Häuser am Loch. Auch gibt es einen Nessi-Express, doch der ist uns zu teuer.

 

Aber als Tourist ist es mit ein paar Bildern, dem Genuss der Landschaft und das auf sich wirken lassen der Umgebung nicht getan. Ein Nessi muss her! Also geht´s auf zur Jagd auf die Nessi-Kuscheltiere. Mit einer festen Vorstellung ein Nessi zu bekommen das spricht lauf ich durch alle Läden, die sich in meinen Weg stellen. Doch es gibt keine Ungeheuer die sprechen können, nicht mal als Stofftier. Doch das Jagdziel wird zunächst ein anderes: Essen. Wir gehen Fish-´n´-Chips bzw. Chicken-´n´-Chips in einem Imbiss holen und setzen uns auf eine Wiese. Und wieder mal werden wir Zeugen eines neuen Spektakels:

 

Die Boote, die von Loch Ness kommen, kommen in eine Schleuse um auf den neuen Wasserspiegel vorbereitet zu werden, um deren Weiterfahrt zu garantieren. Dies ist ein langwieriger Prozess. Die Boote müssen durch vier Schleusen und werden durch die Wassermassen hochgetragen. Viele Leute sehen zu und bald sind Boote fort.

 

Bald machen wir uns auch wieder auf den Weg zu unserem neuen Ziel: Urquhart Castle. Es ist etwas weiter unten von Loch Ness gelegen.

Doch wie der aufmerksame Leser bemerkt haben muss, hab ich immer noch kein Nessi. Dem musste vorher natürlich Abhilfe geschaffen werden. Und so komm ich auf meinem Rückweg an dem letzten Laden vorbei und finde DAS ultimative Nessi. Es kann zwar nicht sprechen, aber es überzeugt mich sofort durch seine exquisite Niedlichkeit. 8 Pfund später ist es meins :] Julia kauft sich das Gleiche und mein Bruder kauft sich ein Kleineres. Aber auch an Papa und Helga geht Nessi nicht spurlos vorbei. Mit vielen Nessis im Schlepptau geht’s weiter.

 

In Urquhart Castle angekommen sind wir umgeben von Menschenmassen und in einem riesigen Souvenirshop gelandet. Eine Treppe führt runter zu dem Castle. Es ist umgeben von Loch Ness und einer riesigen Wiesenfläche. Vor dem Castle steht ein Katapult aufgestellt. Durch ein Burgtor geht’s in das Innere. Viele Treppen, viel Türme, viel Raum und viele Fenster. Man kann an einigen Hängen hochklettern und einen atemberaubend schönen Blick auf Loch Ness, die Mountains und umgebenden Highlands genießen.

 

Bevor wir wieder fahren werden wir eingeladen einen Film anzusehen und erfahren, dass der letzte Besitzer das Castle gesprengt hat um eine Übernahme der Engländer zu verhindern. Er sah es also lieber in Schutt und Asche als von einem Engländer besetzt.

Nach dem Film sind wir noch den Shop erkunden gegangen. Dort habe ich dann ein Tea Towl (Geschirrtuch) gefunden auf dem folgendes stand:

 

Die Entstehung Schottlands

 

Gott und Gabriel unterhalten sich über die Gestaltung Schottlands. Gott beschreibt die Beauty of Scotland, die vielfältigen Fischvorkommen, die Highlands und riesigen Seen. Alles ist wunderschön anzusehen, doch Gabriel unterbricht Gott mit den Worten, ob er nicht zu großzügig mit den Schotten sei. Doch Gott antwortet, dass er ihm noch nicht gesagt habe wer die Nachbarn der Schotten sein werden: die Engländer.

 

Die haben nämlich diverse Male versucht Schottland zu überrennen. Ob es geklappt hat? Nein :] Zum Glück.

 

Ein langer Weg ist es von Inverness nach North Lothian zu unseren Betten. Nachdem wir bei einem Chinesen uns satt gegessen haben und den Rest der Reise antreten können verfahren wir uns im Trubel der Nacht, Lichter und Müdigkeit und landen in der atemberaubenden schönen, abendlichen Lichterpracht Glasgows.

 

Neonlichter in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Größen. Bars und Diskos, nächtliche Wanderer auf dem Weg in eben jene Etablissements und ins Vergnügen. Die erste Großstadt im nächtlichen Dunkel und es ist wunderschön anzusehen.

 

Doch auch bald sind wir wieder aus dem verwunschenen Charme Glasgows auf die Autobahn gelangt, die wenig spektakulär befahren wird. Alles schläft und schreckt ab und an wieder hoch. Einzig und allein der Fahrer wacht über die nächtliche Fahrt.

 



16.08.2007 Herbert Framke Startseite               
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