6.th day 04.08.2004

Heute steht „Edinburgh“ auf dem Programmm und ich hab verdammt gute Laune, denn heute ist... Och ne, dazu später mehr... - umtriebig, lebenssprühend, großartig – die schottische Hauptstadt war und ist Brennpunkt von Kultur und Geschichte; ein wahres „Athen des Nordens“- so wird sie beschreiben.

Da es nicht weit bis zur Hauptstadt ist, lassen wir es heute ganz gemütlich angehen. Nach einer kurzen Autofahrt, treffen wir irgendwo in einem Vorortteil ein und finden in einer Nebenstraße einen Parkplatz. Der heimliche Wunsch, daß wir etwas näher an den Stadtkern heranfahren, hat sich somit nicht erfüllt.

Dazu mal ein Vers’lein von mir:

Willst du mit Herbert mal in Urlaub fahren,
so sei dir über eins gewiß,
gute Schuhe sollst du haben,
und den nötigen Biß!

So kämpfen wir uns nun durch die Straßen bis zur City durch – und der Zufall will es, daß wir ausgerechnet am Geburtshaus von „Sir Sean Connery“ vorbeikommen – das, wenn ich dem Stadtplan trauen kann, im Stadtteil „Haymarket“ liegen muß. WOW, das fängt ja gut an – dachte ich mir... Über die Lothian Road gelangen wir zum „Princes Street Gardens“, dem wunderschönen Park unterhalb der Burg. Ein Stück entlang der Princess Street und dann über eine Treppe in den Park. Sofort sticht uns ein Brunnen ins Auge – dessen wunderschöner Anblick sofort photographisch festgehalten wird – leider ohne Sonnenschein!

So richtig wach ist es im Park noch nicht, viele der zurzeit anwesenden Schausteller, und Budenbesitzer reinigen ihre Umgebung – auch ist eine große Bühne in der Nähe aufgebaut, wahrscheinlich werden hier Live-Konzerte aufgeführt. Mir war nicht ganz klar, ob das hier immer so ist. Wir wählen wie immer, den Fußweg zur Burg – oben im Vorhof angekommen - oh Mann, hier ist aber etwas los! Mit den anderen Touristen kämpfen wir uns bis zur Kasse durch. Zwischendurch lassen wir die Blicke, auf die Bühnen rechts und links des Vorhofes schweifen. Auch ist am Eingangsbereich zum Vorhof eine riesige Bühne für BBC-TV aufgebaut. Dies ist hier wohl eine ständige Einrichtung, da am Abend (jeden?) das „große Millitär-Tattoo“ stattfindet – schade, hätte ich gerne mal gesehen!!! Inzwischen haben wir unsere Eintrittskarten gelöst und machen uns auf den Weg die Burg zu besichtigen. Der erste Rundgang nimmt nicht so viel Zeit in Anspruch, für ein paar Photos reicht es aber immer noch - da ich einen der besten Plätze aufsuchen möchte, um den „BIG-BÄNG“ – den um 13:00 Uhr erfolgenden Kanonenschuß unbedingt mitbekommen möchte. Auch das, hat hier seine Tradition! Nach diesem „Knall“ stellen sehr viele Edinburgher Menschen ihre Uhr!

Ein wenig abseits, steht eine der größte Kanonen, die ich je gesehen habe - die „Mons-Meg“. Die Kugeln, die damit verschossen wurden sind schon sehr beindruckend. Auch Herbert kam endlich dazu, ein paar Photos ohne Mitmenschen davon zu machen – nach mehreren Anläufen, wohlgemerkt ;-)

Kurz vor 13:00 Uhr, es ist endlich soweit... der Offizier schreitet zur Kanone, schiebt die Kartusche rein, schaut auf seine Uhr und................ BÄNG!!! Aua, meine/unsere Ohren. Ein grandioses Schauspiel, daß ich auch als Film (AVI) mit einem schönen Verwackler (es lebe die Schrecksekunde) festgehalten habe.

So, jetzt können wir in Ruhe mal die anderen Gebäude besichtigen. Einiges haben wir ausgelassen, anderes war einfach interessanter. Sehenswert sind die „Crown Juwel of Scotland“ und „Stone of Destiny“. Um 14:30 war noch eine Vorführung in einem Saal angesagt, der etwas aus der Geschichte Schottland zeigen sollte. Wie wickle ich einen „Tartan“ oder wie lief es im Leben zweier Clans-Mitglieder ab, die einen Streit mit den Schwertern ausgetragen haben.

Eines meinte Herbert, sollte man aber noch mitmachen - das „The Scotch Whisky Heritage Centre“. Obwohl wir in der kurzen Zeit schon viel über den Whisky erfahren haben, gibt es doch immer wieder Ergänzungen. Hier verweise ich mal auf den Reisebericht vom Jahr 2000.

Nun geht’s zurück in die Stadt, um sich auch dort ein wenig umzuschauen. Aber wie immer ist mal ne kleine Pause angesagt. Also suchen wir uns ein Kaffee. Unterwegs bleiben wir noch bei ein paar Judgendlichen stehen, die mit ihrem „Ghettoblaster“ den Touristen eine „Break-Dance“ Session darbieten – die Kids haben es echt drauf! Eine fantastische Show wurde hier gezeigt. Tja wo sind wir jetzt? Ach ja, wir sind vorbei an der „Waverly Station“ (Railroad) , also irgendwo in „Canongate“. Aber es in den Straßen so ruhig hier und die Geschäfte sind nicht beleuchtet – komisch??? Hihi, Stromausfall in Edinburgh! – wer hätte das gedacht. Also ein Stück des Weges zurück und in ein Cafe mit Strom. :-)  Wir hätten sehr gerne noch mehr von der Stadt gesehen, aber das Wetter spielte nicht mit. Aus Richtung „Holyrood Palce“ zog sehr schnell der Nebel auf – so eine Gemeinheit! Das macht wirklich keinen Spaß! Zurück auf der „ Princes Street“, mit einem kurzen Halt beim „Scott Monument“ vorbei an der „National Gallery of Scotland“ traten wir den Heimweg an. Glücklich, unser Auto wieder gefunden zu haben, fuhren wir nach Linlithgow. Schnell den Bankautomaten geplündert, denn wir hatten ja noch etwas vor! Was kommt jetzt noch, werdet ihr euch denken...?

Wie ich oben schon kurz erwähnt hatte, bin ich an diesem Tage mit sehr guter Laune gestartet. Denn es war mein Geburtstag! Heute sollte es für mich etwas einmaliges werden, denn diesen Freudentag in einer ganz anderen Umgebung zu begehen und noch mit einem sehr guten Freund!!!, ist schon was besonderes. Ich/wir bestellten uns ein Menue mit allem pi - pa – po! Selbst unser mittlerweile „persönlicher Kellner“ hatte sich es nicht nehmen lassen, mir eine große Eisspezialität mit brennenden Kerzen zu spendieren, gefolgt von dem Song „Happy Birthday“ in den auch ein paar andere Gäste mit einstimmten! Ich war sehr gerührt!!! Es wurde ein sehr langer und schöner Abend, den ich bestimmt nie vergessen werde.



15.8.2005 Herbert Framke Startseite               
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