Es begab sich nun wie geplant am Mittag des 15.6., daß sich die tapferen Recken Claus, Anno, Dirk und das edle Burgfräulein Barbara zur Reise gen Schottland versammelten. Zuvor sollten sie noch eine vorzügliche Stärkung genießen, welche das edle Burgfräulein zu Ehren ihres Ehrentages zubereitet hatte. Bei diesem Abschiedsfestmahl waren auch einige Familienmitglieder versammelt, die um ihre Lieben bangten (ist Schottland doch ein eher unerschlossenes, weit im hohen Norden liegendes Land, in dem es von wilden Ungeheuern und kampfesmutigen Highlandern wimmelt). Doch auch alles Jammern und Bitten der Angehörigen half nichts. So fuhren die vier Wackeren Helden unbeirrt gegen 16:00 Uhr Bad Honnefer Zeit ins Ungewisse. Die beiden weisen Herbert und Jürgen hingegen machten sich schon früher auf den Weg mit dem Eisernen Dampfross gen Rotterdam, von wo sie mit der Fähre gen Hull reisen wollten (aber davon später mehr). Gegen 20:30 Uhr erreichten die vier "Golfer" nach Durchfahren der Länder der Käseexperten, der pinkelnden Kinder und der wiederspenstigen Gallier ihr Etappenziel Calais. Da sie aber ihre Überfahrt erst um 23:00 Uhr gebucht hatten, erkundeten sie zunächst die örtlichen Begebenheiten. Um sich auch die negativen Seiten der gallischen Kultur anzusehen, folgten sie einem Wegweiser, welcher auf ein "Mac Donnalds" hinwies. An einem Kreisverkehr (dem dortigen Pendant unserer Kreuzungen) sahen sie auf einer großen Anzeigetafel einen weiteren Wegweiser. Als sie aber dreiviertel des Kreises befahren hatten und das Schild erneut in ihr Blickfeld geriet, hatten die heimtückischen Ureinwohner die Anzeige auf Elektronischen Wege ausgetauscht. So war man sich über die genaue Richtung des "Restaurants" nicht mehr sicher. Es wurde einfach eine Ausfahrt erkoren. Nachdem der Ort aber endete, ohne daß man einen Mac Donnald erblickte, beschloß man, auf die Suche zu verzichten und statt dessen eine am Wegesrand liegende Befestigungsanlage anzuschauen. Als man anschließend den Rückweg zum Fährhafen antreten wollte, fuhr man auf Anraten des studierten Dirks doch noch ein paar hundert Meter in Richtung stadtauswärts, wo man auch den gesuchten Mac Dreck^H^H^H^Honalds erblickte. Um 22:20 Uhr erreichten unsere Reisenden wieder den Fährhafen. Sie beschlossen, daß sie einfach mal versuchen sollten, jetzt schon auf ihrer Fähre einzuchecken. Und zum Erstaunen aller vier konnten sie ohne Probleme auf der früheren Fähre einchecken. So legten sie bereits um 22:40 Uhr von Calais ab. Auf der Fähre wurde als erstes der Duty free Shop inspiziert. Besonderes Interesse galt dabei den Preisen der dortigen Single Malts. Als wir die drei Meilen Zone Großbritanniens erreichten, stellten sie brav ihre Uhren eine Stunde zurück (da wir den Briten eine Stunde voraus sind). Um 23:10 Uhr Ortszeit erreichten sie Dover. Der tapfere Claus übernahm (wie schon den ganzen Tag) wieder die Zügel des Karrens und kutschierte sie (unter Anleitung des Fährtenlesenden Dirks - wobei er stets auf der linken Seite der Fahrbahn blieb) bis nördlich von London, wo die beiden gegen 2:00 Uhr ihren Platz tauschten. Bis 4:30 Uhr kutschierte der gleichzeitig Fährtenlesende Dirk sie gen Hull, wo sie ca. 4 Stunden lang auf die Ankunft der beiden weisen Fährenfahrer warteten. Um 7:30 Uhr fuhr die ersehnte Fähre in den Hafen von Hull ein - brauchte aber noch ein geschlagenes Stündchen, bis sie unsere Helden von Bord ließ.
Teil 2 - Die Anreise der unerschrockenen Seefahrer
Am Morgen des 15. Juni haben wir (Jürgen und Herbert) uns in Köln auf dem Gleis 9c zur Zugabfahrt nach Rotterdam eingefunden. Angesichts der von der Bundesbahn durchgeführten Überprüfungen an den ICE-Zügen und den daraus resultierenden Verspätungen haben wir erst einmal einige Zeit auf dem Kölner Hauptbahnhof gestanden. Das ganze haben wir gelassen weggesteckt und nach Umsteigen in Eindhoven gegen 14:18 Uhr den Hauptbahn von Rotterdam erreicht. Da wir massig Zeit hatten, wurden erst einmal "Käsedollars" ertauscht und der Abfahrtspunkt des P&O-Busses zum Schiff erkundet. An der TouristenInfo hat man uns auch schlau gemacht und darauf hingewiesen das der Bus 10 Hfl und ein Taxi 100 Hfl kostet. Den Fußweg zum Hafen haben wir uns ganz schnell abgeschminkt, da ca. 32 Kilometer Fußmarsch zum Urlaubsbeginn als unzumutbar erachtet wurden. Nachdem wir auch noch die Innenstadt von Rottderdam gefunden hatten, haben wir uns in einem Eissalon die Zeit vertrieben. Gegen 16:00 Uhr startete der Bus in Richtung Hafen. Dort haben wir erst einmal eine "passport please - Orgie" über uns ergehen lassen, die Schlafsessel gesucht und das Schiff erkundet. Gefunden wurden dabei die strategisch wichtigen Punkte wie Bar, Fernseher, Duty Free und begehbares Außendeck. Auf dem Außendeck haben wir dem Verladen der LKW-Hänger zugesehen. Es ist schon beeindruckend zu sehen wie die P&O-eigenen Zugmaschinen Hänger ohne Ende in den Bauch des Schiffes rangieren. Das ganze wurde mit einer grandios funktionierenden Logistik, und Fahrern die rückwärts einen Hänger schneller in den Bauch fahren wie manch einer von uns vorwärts durch die Straßen fährt, auch bis 19:00 Uhr bewältigt. Bei der Hinfahrt hält es uns nicht so lange am Deck, da es etwas frostig wird, wir Durst haben und wir uns einen Platz für das deutsche Spiel vor dem Fernseher sichern wollen. Da zu jedem Spiel auch ein Bier gehört, wurde nach den doch recht "englischen" Preisen Position vor dem Fernseher bezogen. Hier spielte sich das typisch deutsche Drama ab. Reservierte Plätze wurden von ignoranten Ossis (wer hat die eigentlich alle frei gelassen?) besetzt und das Spiel in typisch ruhigem deutschen Stil begutachtet. Es waren ca. 100 Bundestrainer vor dem Bildschirm..... Nach einem leidvollen Spiel haben wir uns zum Schlafsessel begeben und überraschend gut geschlafen. Wie erwartet habe ich ab 4:00 Uhr das Schiff unsicher gemacht, den wolkenverhangenen Himmel betrachtet und die Einfahrt in den Hafen von Hull angesehen. Ein Kontrollanruf beim Einlaufen in den Hafen ergab das die Naturfreunde schon da waren und auf uns warteten. Bedingt durch den recht engen Hafen hat das ganze noch eine Weile gedauert und uns ein kleines Frühstück eingebracht. Und dann war es so weit. Die glorreichen Sechs waren vereint.... Gemeinsam suchten sie die angeblich am Hafen vertretene Autovermietung, bei denen die beiden Neuankömmlinge ihr Auto reserviert hatten. Nach einer Weile entdeckten sie die Europcar-"Vertretung" - ein Telefon, von dem man kostenlos zur Vertretung in der Stadt telefonieren konnte. Diese rieten unseren Helden, ein Taxi zu mieten und zur Filiale zu fahren. Gesagt, getan, und so fuhren die beiden nun im Taxi, welches gerade noch von Dirk verfolgt werden konnte, zu ihrem ersehnten Auto. Nach einigem Hin und Her konnten sie auch ihren Renault Megane Scenic (eine edle Kutsche!) in Empfang nehmen. Das mit dem Empfang war auch so eine Sache. Die Lady sprach ein englisch das jenseits unserer Vorstellungen war, hatte keine Ahnung von Ihrem Computer und überhaupt.... Der Kollege der Lady hat es jedoch geschafft das alle Beteiligten zu einem beide Seiten befriedigenden Ergebnis gekommen sind. Das Taxi haben wir entgegen den zuerst gemachten Versprechungen der Europcar-Vertretung selbst bezahlen müssen und auch vom Taxifahrer schon einiges über die Fahrgewohnheiten in U. K. gelernt. Besonders wie man sich verhält wenn man in einen roundabout (Kreisverkehr) fährt ....eben alles eine Frage des Gasfußes... ;-)) Da Herbert weder Automatik noch Linksverkehr geläufig waren, hat Jürgen erst einmal das Steuer des Megane übernommen. Was unser Helden auf ihrer ersten gemeinsamen Etappe erlebten, könnt Ihr auf der nächsten Seite lesen.
31.07.1998 Herbert Framke 17.04.2000 URL`s aktualisiert HF 15.08.2023 URL's aktualisiert HF |
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