Nachtrag zu Fragen die sich so aus dem Lesen bzw. Diskussionen aus der MAUS  heraus ergeben haben und einige Rezepte:

GR>Was gab's so zum Frühstück,

bei uns gab es englisches Frühstück. Also "Zerialien" wie Cornflakes in allen möglichen Sorten (wobei ich Coco-Pops bevorzugt habe), Würstchen, gebratenen Schinken, Toast bzw. Reibekuchen, Tomaten (die ich immer an Jürgen abgetreten habe ;-), Rühr- oder Spiegelei und zusätzlichen Toast und/oder Brot, diverse Marmelade, Honig und Butter. Es gab immer O-Saft und wahlweise Tee oder Kaffee auf Wunsch.
Mein Urteil: Lecker und ausreichend bis zum Abend. Wenn man dann noch die diversen Süßigkeiten/Gebäck/Eis/Getränke berücksichtigt, dann fällt mir nur noch das Essen in Marybanks ein (da wo man deutsch spricht) wo Jürgen und ich gegessen haben. Für mich gab es Fleisch von heimischen Viechern (ich würde mal sagen Rind) eingepackt in Blätterteig, Kartoffeln Gemüse und Sauße.
Jürgen hatte das gleiche nur das bei ihm die heimischen Viecher statt vier nur zwei Beine (will sagen chicken) hatten. Lecker..... Börgerking muss ich ja wohl nicht erwähnen....

GR>Wie war der Tee oder Kaffee?

Beides war gut zu trinken. Zur Vervollständigung unseres Reiseberichts hier noch eine Liste der in Schottland probierten Whisky's:

Single Malt Whisky's: "As we get it" (Casc Strenght)

Aberfeldy
Aberlour
Antiquary
Auchentoshan
Balvenie
Bennaichie
Blair Athol
Bruichladdich
Bunahabain
Cardhu
Cragganmore
Dalmore
Dalwhinnie
Edradour
Famous Grouse
Glen Garioch
Glen Grant
Glenfarclas
Glengoyne
Glenkinchie
Glenlivet
Glenmorangie
Glenshiel
Glenturret
Highland Park
Isle of Jura
Knockando
Lagavulin
Laphroaig
Loch Dhu
Longmorn
Glenlivet
Macallan
McLeod
Highland
McLeod
Lowland
Oban
Sheep Dip
Talisker
Tamdhu
Tomore
Blended

Scotch Whisky's:
Ballantines
Bell's Isle of Skye
Pig's Nose

..... 26 der Single Malt Whisky's wurden in einem kleinen, gemütlichen Pub in einem Vorort von Inverurie probiert. Für alle Schottlandinteressierten hier noch die Adresse:

THE OLD PORT INN
ELPHINSTONE ROAD
PORT ELPHINSTONE
INVERURIE AB51 3UR

GR>Was etwas zu kurz kam war für mich als Hobbykoch das Essen.

Dann hast Du als Hobbykoch eigentlich genau den richtigen Eindruck bekommen. Bei uns Golfern gab es morgens Weißbrot (was anderes kriegt man da oben nicht) mit englischer Marmelade, Cheddar oder sonstigem Aufschnitt. Abends dann als zweite Mahlzeit des Tages eigentlich immer entweder etwas mit Reis oder mit Nudeln.
Aber eben nur Campingkost (was man eben auf einem Zweiflammengaskocher und zwei zu kleinen Töpfen für vier hungrige Mäuler so kochen kann - aber da hat Barbara den Umständen entsprechend eigentlich immer was ganz leckeres fertiggebracht).

GR>wie schmeckte dieser Haggis?

Hm, im Prinzip wie leicht scharf gewürzte grobe Leberwurst. Ich hab mir fünf kleine Dosen mitgebracht. Wenn Du willst, kannst Du eine zum Probieren haben. Ich weiß allerdings nicht, ob das mit frisch zubereitetem vergleichbar ist.

GR>Wie war der Tee oder Kaffee?

Morgens immer Tee. :-)

Auf mehrfachen Wunsch einer einzelnen Person hier noch, zur Ergänzung des Reiseberichts, einige typische schottische Gerichte:

Stovies:

45 g Butter oder Schweineschmalz
2 große Zwiebeln grobgehackt
1 kg Kartoffeln in dicke Scheiben geschnitten
1 TL Salz
1/4 TL schwarzer Pfeffer gemahlen
250 ml Wasser
1 Becher gekochte Reste vom Lamm zerkleinert
1 EL frische Petersilie feingehackt

1. Butter oder Fett in einem schweren Topf erhitzen, Zwiebeln hineingeben, bei niedriger Temperatur 5 Min. goldgelb anbraten.
2. Kartoffeln, Salz und Pfeffer zufügen und wenden, bis die Kartoffeln gleichmäßig mit den Gewürzen überzogen sind.
3. Das Wasser seitlich in den Topf gießen, abdecken und 35 Min. köcheln, dabei den Topf gelegentlich rütteln, damit die Kartoffeln nicht anbrennen.
4. Fleisch und Petersilie hinzufügen, dann den Topf vorsichtig schütteln. Weitere 10 Min. köcheln. Wird traditionell mit eiskalter Buttermilch serviert.

Rumbledethumps:

450 g Kartoffeln grob zerkleinert
60 g Butter
1 große Zwiebel in dünne Streifen geschnitten
250 g Weißkraut feingehackt Salz und Pfeffer nach Belieben
2/3 Becher geriebener Cheddar-Käse (kann meines Erachtens durch Gouda ersetzt werden)

1. Backofen auf 180 Grad vorheizen. Kartoffeln in einen Topf geben, mit kaltem Wasser bedecken. Aufkochen, Hitze reduzieren, ohne Deckel 8 Min. kochen. Abgießen, Kartoffeln kalt abspülen und abtropfen lassen.
2. Kartoffeln mit einer Gabel grob zerdrücken.
3. Butter in einem Topf erhitzen, die Zwiebel zufügen und bei niedriger Temperatur 10 Min. anbraten. Das Weißkraut zugeben, unter Rühren 5 Min. anbraten. Kartoffeln, Salz und Pfeffer dazugeben, von der Kochstelle nehmen und 2 Eßlöffel Käse unterheben.
4. Masse in die Backform füllen und mit dem restlichen Käse bestreuen. 20 Min. backen.

Schottische Pfanne:

45 g Butter
2 große Zwiebeln
250 g Pilze in Scheiben
4 dicke Filetsteaks (insgesamt 800 g)
40 ml Whisky
2 TL Mehl
125 ml Hühnerbrühe Salz, Pfeffer

1. Butter in einer Pfanne erhitzen, in Scheiben geschnittene Zwiebeln zugeben. Bei mittlerer Hitze 5 Min. braten. Pilze hinzufügen, 5 Min. unter Rühren leicht goldbraun braten. Auf eine Seite der Pfanne schieben.
2. Die Steaks in die Pfanne legen. Auf jeder Seite 3 Min. braten.
3. Zwiebeln und Pilze zufügen, alles mit Whisky übergießen und die Pfanne schütteln. Die Steaks herausnehmen und warm halten.
4. Mehl zu der Bratflüssigkeit geben, 1 Min. rühren. Nach und nach Brühe zugießen. 2 Min. kochen, bis die Sauce leicht andickt. Würzen und über die Steaks schöpfen.

Finnan Haddie:

1 große Zwiebel in dünne Streifen geschnitten
500 g geräucherter Schellfisch
415 ml Milch
1/2 TL schwarze Pfefferkörner zerdrückt
1 1/2 TL Senfkörner
20 g weiche Butter
2 TL Mehl
1 Frühlingszwiebel feingehackt

1. Den Topfboden mit Zwiebelscheiben auslegen. Fisch in 2 cm breite Stücke schneiden, auf die Zwiebel geben.
2. Milch, Pfeffer und Senfpulver verrühren, über den Fisch gießen. Langsam aufkochen, bei niedriger Temperatur zugedeckt 5 Min. köcheln.
3. Fisch auf eine Servierplatte geben. Die restliche Mischung im Topf unter Rühren weitere 5 Min. kochen.
4. Butter und Mehl mischen, zusammen mit der Frühlingszwiebel in den Topf geben. Bei niedriger Temperatur rühren, bis die Mischung kocht und leicht andickt. über den Fisch gießen.

Atholl Brose:

115 g Hafermehl
250 ml Wasser
2 TL Honig
125 ml Drambuie (Whiskylikör)
125 ml dicke süße Sahne

1. Hafermehl in eine Schüssel geben. Nach und nach warmes Wasser unterrühren. Mit einem Geschirrtuch abgedeckt 30 Min. stehenlassen.
2. Hafermehlmischung durch ein grobes Sieb in einen sauberen Becher gießen. Hafermehl gut ausdrücken. Flüssigkeit aufbewahren, dann durch ein feineres Sieb erneut in einen sauberen Becher gießen.
3. Drambuie, Honig und Sahne zugeben und gut unterschlagen. In sterilisierte Flaschen füllen. Gut schütteln. Verschließen und kühl und dunkel lagern. Vor dem Öffnen schütteln.

Haggis:

Je 1 Herz, Lunge und Leber eines Schafs
2 mittelgroße Zwiebeln feingehackt
1 TL Salz
1/2 TL Pfeffer
1 TL Muskat
1/2 TL Muskatblüte
1 Becher Hafergrütze
3 Becher feingehackter Talg
250 ml Rinderbrühe oder Fond
1 Ochsenblinddarm

1. Überschüssiges Fett und Sehnen vom Fleisch schneiden, eventuell Lufträhte entfernen. In einem Topf mit Wasser bedeckt aufkochen, Hitze reduzieren und 1 Std. köcheln. Abgießen und abkühlen lassen.
2. Das Fleisch feinhacken. Mit Zwiebeln, Salz, Pfeffer, Muskat, Muskatblüte, Hafergrütze, Talg und Rinderbrühe gut vermischen.
3. Die Fleischmischung in den Ochsenblinddarm stopfen. Blinddarm zurechtschneiden und die offenen Enden zubinden, dabei Platz lassen, damit sich die Mischung ausdehnen kann, sonst platzt die Hülle beim Kochen. In einen Topf legen, mit Wasser bedecken. Aufkochen, Hitze reduzieren und zugedeckt 3 Std. köcheln lassen. Nicht zu stark kochen, sonst kann das Haggis platzen. Heiß mit Kartoffelbrei und Rüben servieren.

Shortbread:

250 g Butter
165 g Zucker
260 g Mehl
1/2 Becher Reismehl
1 TL grober Zucker

1. Ofen auf 160 Grad vorheizen. Ein rundes Pizzablech von 28 cm Durchmesser mit zerlassener Butter oder Öl bestreichen. Mit Backpapier auslegen. Butter und Zucker mit dem elektrischen Rührgerät in einer kleinen Schüssel schaumig rühren.
2. Die Mischung in eine Rührschüssel geben. Gesiebtes Mehl und Reismehl zufügen. Mit einem stumpfen Messer zu einem weichen Teig vermischen und auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben. 30 Sek. glatt kneten.
3. Den Teig auf das vorbereitete Blech legen. Zu einem Kreis mit 25 cm Durchmesser flachdrücken. Den Rand mit den Fingern dekorativ einkerben und zuspitzen. Die Oberfläche leicht mit einer Gabel einstechen und mit einem scharfen Messer 16 Segmente einritzen.
4. Das Shortbread mit Zucker bestreuen. Auf der mittleren Einschubleiste 35 Min. fest und goldfarben backen. Abkühlen lassen. Hinweis: Das Blech muß größer sein als das ungebackene Shortbread, da es sich beim Backen ausdehnt.



03.08.1998 Herbert Framke